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Dienstag, 21. Juli 2009

Wirtschaftskrise trifft Stralsunder Seehafen hart

Stralsund. (OZ) - „So sind wir noch nie abgesackt“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Ostenberg. Der Negativtrend der Transportwirtschaft, der alle Häfen im Land traf, hat um Stralsund keinen Bogen gemacht. So stand Ende Juni ein Güterumschlag von 526 000 Tonnen zu Buche. Das sind 187 000 t weniger als vor zwölf Monaten, ein Rückgang auf 74 Prozent. Insgesamt wurden nur 141 Schiffe abgefertigt, das sind 80 weniger.

Nach den Ursachen muss man nicht lange suchen. „Bei Blechtransporten für den Schiffbau läuft fast gar nichts mehr“, so Ostenberg. Völlig ausgeblieben sind Schrott-Verladungen.

Auch bei Gips wurde erheblich weniger exportiert. „In Drammen hat Norgips hohe Lagerbestände, so dass weniger abgenommen wurde als geplant“, erläutert der Hafenchef. Die Norweger beliefern die USA, und weil dort durch die Immobilienkrise viele Neubauten gestoppt wurden, kam es zu dieser Situation.“

Leichte Zuwächse konnten bei Düngemitteln und eine Verdreifachung sogar im Stückgutumschlag verzeichnet werden. Durch die Beschränkung der Fangquote für Ostseeheringe haben die Fischwerke mehr dazugekauft.

Da der Hafen gegen den Wirtschaftstrend nichts tun kann, bleibt zur Überbrückung der Situation nur ein umfangreiches Sparprogramm. Dazu gehört Kurzarbeit für die 43 Beschäftigten, die seit April beantragt wurde. Allerdings sei sie im April nur zu 28 Prozent, im Mai zu 18 Prozent und im Juni fast gar nicht in Anspruch genommen worden, sagt Ostenberg.

Ansonsten habe man jede Kostenstelle analysiert. Verschiedene Investitionen, wie die Anschaffung neuer Förderbänder oder Greifer, wurden verschoben. Und auch im Verwaltungshaushalt ist Schmalhans jetzt Küchenmeister. Die Krise biete so auch die Chance, mal alles auf den Prüfstand zu stellen.

Für das zweite Halbjahr sieht Wolfgang Ostenberg Anzeichen für einen leichten Aufwärtstrend. Das Gipsgeschäft beginne sich langsam zu stabilisieren, auch bei Schrott bewege sich etwas. Ziel für das Jahr ist, die Millionengrenze zu schaffen. Ostenberg ist überzeugt, dass sich das Wachstum der Hafenwirtschaft irgendwann fortsetzt. Konsequent wird deshalb auch weiter der Gleisanschluss des Frankenhafens verfolgt.

Von ANDREAS LINDENBERG Quelle: www.ostsee-zeitung.de

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