Finden Sie es gut das die IHK Mütter bei der Selbstständigkeit behindert

Sonntag, 28. Juni 2009

Die Jomswikinger - eine Kriegergemeinschaft Lutz Mohr (Diplomhistoriker)

In Verbindung mit der Erforschung des legendären Vinetas in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, jenem bedeutenden frühmittelalterlichen slawischen Seehandelsplatz Pommerns, der heute mit Wollin auf der gleichnamigen polnischen Ostseeinsel identifiziert wird, beschäftigte sich die Wissenschaft mehr oder minder mit dem damit in Zusammenhang stehenden kontroversen Problemkreis der Jomswikinger, ihrer Jomsburg und dem Gau Jom an Pommerns Küsten. Eine jüngere Publikation zur Wikingerforschung, die von einem international anerkannten Wissenschaftlerteam aus Nord- und Westeuropa und den USA im Herbst des Jahres 2000 in deutscher Erstausgabe vorgelegt wurde, nimmt sich ebenfalls dieser bisher nicht endgültig geklärten Thematik an und spricht von den Jomswikingern als "...einem äußerst disziplinierten Kriegerverband, der angeblich in der Jomsburg an der Südküste der Ostsee stationiert war. Diese Festung, die Adam Jumne nennt, war von Harald I. Blauzahn gegründet worden, der dort nach dem Aufruhr seines Sohnes Zuflucht gesucht habe" (P. Sawyer, N. Lund 2000, S. 178). Während über die Wikinger und ihre Zeit, eben die "Wikingerzeit" (8. bis 11. Jahrhundert), im Allgemeinen eine Vielzahl von Quellen und Literatur existieren, sind es im Besonderen über die Jomswikinger nur wenige. Sie fanden in der Forschung wahrscheinlich deswegen weniger Beachtung, da die Jomsburg im Gegensatz zu Vineta archäologisch noch nicht nachgewiesen werden konnte und demzufolge von verschiedenen Wissenschaftlern die Existenz dieser besonderen Wikingergemeinschaft von Seekriegern und wehrhaften Siedlern in Pommern, die später Piraten wurden, gar geleugnet bzw. als bloßes prosaisches Produkt des Mittelalters herabgewertet wird. Um Vineta, die Jomswikinger und die Jomsburg entstand somit ein Jahrhunderte langer Gelehrtenstreit, der in Details bis heute nicht abgeklungen ist. Aber schon der Altmeister der pommerschen Landesgeschichtsforschung, Professor Dr. Martin Wehrmann (1861-1937), dessen Hauptwerk "Geschichte von Pommern" (1921), bis heute grundlegend ist, bekannte sich darin zur Existenz der Jomswikinger und ihrer Jomsburg in Pommern, indem er feststellte: "Die geringe Macht der an der Südküste der Ostsee wohnenden Stämme mussten die Dänen dazu führen, Stützpunkte für ihre Unternehmungen friedlicher oder kriegerischer Art zu suchen. Von den wenigen Orten der Slawen, die für Handel und Verkehr Bedeutung hatten, scheint der wichtigste Julin (=Wollin, L.M.) gewesen zu sein.... Daher ist es zu erklären, dass die Dänen, die ja die Herren auf See waren, eine feste Niederlassung begründeten und von der Jomsburg aus sich den Ort (Wollin, L.M.) und die Landschaft (Gau Jom, L.M.) untertan machten.... Die dort eingesetzten Häuptlinge oder Jarle machten sich im Laufe der Zeit von ihren heimischen Herrschern immer unabhängiger und begründeten mit ihren Scharen, den Jomswikingern, später einen eigenen Seeräuberstaat. Weiterlesen? unter webadress www.edition-pommern.de

Keine Kommentare: