Finden Sie es gut das die IHK Mütter bei der Selbstständigkeit behindert

Montag, 29. Juni 2009

Stralsunder-HV vor einem Scherbenhaufen. Das Team zerfällt, die Marketing GmbH ist pleite.

title-left

Stralsund: "Das war einer der schlimmsten Tage in meinem Leben." Als Dirk Schönemann in der Nacht zum Samstag nach Stralsund zurückkehrt, fühlt er sich leer, entäuscht und niedergeschlagen. Der wochenlange Kampf um die Lizenz hat auch beim Gesellschafter der SHV-Marketing GmbH Spuren hinterlassen. Schönemann hatte sich am Freitag zusammen mit Vereinschef Hans-Jörg Vellguth und Manager Jörg Dombdera auf den Weg nach Dortmund gemacht und das Präsidium der Handball-Bundesliga (HBL) um Gnade gebeten. Vergeblich. "Eine Gnade war nicht möglich, da wir seit dem Lizenzentzug nicht mehr Mitglied der HBL sind. Wir wären auch nicht zur Mitgliederversammlung zugelassen worden", erläuterte Schönemann. Damit ist der Absturz des Stralsunder HV in die Oberliga endgültig besiegelt. "Mit tut es für die Fans, die Stadt Stralsund und die Sponsoren in der Seele weh, dass da Kapitel Profi-Handball beendet ist", sagte Dombdera. Zuvor hatte der Ligaverband auf die Vorwürfe des SHV reagiert. "Der Stralsunder HV hat keine Lizenz für die Teilnahme am Spielbetrieb der 2. Handball-Bundesliga bekommen, da der Verein die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit für die Saison 2009/2010 nicht nachgewiesen hat", heißt es in einer Pressemitteilung. Bislang hatte der Liga-Verband die Lizenzverweigerung stets damit begründet, dass die "Bedingungen, an die die Erteilung der Zweitligalizenz zwingend geknüpft waren, nicht erfüllt worden waren". Pikant zudem: Die HBL hat bereits am 21. Juni, also zwei Tage vor der Verhandlung vor dem Schiedsgericht, den Spielplan für die neue Zweitliga-Saison veröffentlicht - der SHV spielte schon zu diesem Zeitpunkt offenbar keine Rolle mehr. Dombdera wollte dies nicht kommentieren: "Es ist nicht der Zeitpunkt, mit Fingern auf andere zu zeiten."
Der SHV hatte der HBL zuvor "mangelnde Fürsorgepflicht" vorgeworfen. Der eingeschlagene Weg, sich den Problemen und der Vergangenheit zu stellen, langfristig Schulden abzubauen und nicht in die Insolvenz zu gehen, sei "mit Füßen getreten" worden. Dem entgegnete die HBL: "Die Lizensierungskommission hat die Anstrengungen des Stralsunder HV, trotz gravierender finanzieller Probleme eine Insolvenz zu vermeiden, bei seinen Entscheidungen sehr wohl berücksichtigt. Aus diesen anerkennenswerten Bemühungen ergibt sich jedoch kein Anspruch, von den Vorgaben der Lizensierungsrichtlinien abzuweisen". Falls der SHV den Totalcrash halbwegs verkraftet und schnell den Neuanfang vorantreibt, könnte der Verein theoretisch in zwei Jahren die Rückkehr in die 2. Liga feiern. "Das würde ich mir für alle Beteiligten wünschen - vor allem für diese wunderbaren Fans, die uns wahnsinnig unterstützt haben", betonte Dombdera, der als Geschäftsführer zum Handball-Landesverband zurückkehrt. Beendet ist sein Engagement beim SHV aber noch nicht. "Jetzt kommt die schwerste Arbeit. Es muss ja noch aufgeräumt werden." Weder Trainer Zdenek Vanek noch die Spieler haben Verträge für die Oberliga. Sie werden sich nach neuen Arbeitgebern umschauen müssen. Vor dem Aus steht auch die mit rund 300000 Euro verschuldete Marketing GmbH. Der Gang zum Amtsgericht wird in Kürze erfolgen. Das wird der nächste bittere Tag - nicht nur für Dirk Schönemann. quelle STEFAN EHLERS webadress www.stralsunder-hv.de

Keine Kommentare: