Ostvorpommern/Uecker-Randow: In den Landkreisen Ostvorpommern und Uecker-Randow sorgt eine Studie des „Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung“ für Verärgerung. Eine der Kernaussagen des umstrittenen Papiers lautet, es mache keinen Sinn, ostdeutsche Regionen mit erheblichen Bevölkerungsschwund noch weiter zu fördern.Diesen Regionen müsse gesagt werden, dass die „grundgesetzlich festgelegte Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse“ nicht mehr gewährleistet werden könne. Ostvorpommerns Landrätin Barbara Syrbe lässt kein gutes Haar an der Studie. „Das können sich nur Großstadt-Wissenschaftler ausgedacht haben“, sagte sie gestern. Der Sprecher des Uecker-Randow-Kreises, Achim Froitzheim, kritisierte, die Macher der Studie würden sogar die grundgesetzlich garantierte Freizügigkeit in Frage stellen. Zudem habe der Auftraggeber, das Bundesverkehrsministerium, offenbar weiche Knie bekommen und einen „Beipackzettel“ geschrieben. Darin werde darauf hingewiesen, dass es aus wissenschaftlicher Sicht rational erscheine, bestimmte Regionen nicht weiter zu fördern, derartige Vorschläge aber für die Bundesregierung „absolut inakzeptabel“ seien. „Außerdem können durch die Aussagen der Berliner Wissenschaftler diejenigen demotiviert werden, die hier bleiben und weiter etwas aufbauen wollen“, erklärte Froitzheim. Syrbe betonte, sie stimme mit dem Uecker-Randow-Kreis vollkommen überein, dass es „unerträglich“ sei, wenn die Berliner Wissenschaftler von verlorenen Landschaften sprechen. In beiden Kreisen werde dagegen mit der Modell-Region und anderen laufenden Projekten versucht, der Abwanderung junger Menschen entgegenzuwirken, in dem ihnen Perspektiven eröffnet werden. So etwas gehe natürlich nicht, wenn man ganze Ortschaften als verloren bezeichnen und aufgeben würde. In der Studie hingegen wird den von Abwanderung betroffenen Regionen lediglich noch „eine angemessene Grundversorgung zugestanden“. Dazu zählen Notfallrettung innerhalb einer bestimmten Frist und die hausärztliche Versorgung. Zudem müssten Ordnungskräfte diese Regionen in angemessener Zeit erreichen können. Andere Versuche, die Folgen der demographischen Entwicklung etwa durch die „vorauseilende Entwicklung von Gewerbeparks zu berichtigen“ seien gescheitert. Oft würde „neues Handeln“ an der bestehenden Schrumpfung vorbei organisiert.
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Donnerstag, 2. Juli 2009
Viel Wirbel um „verlorene Regionen“
Studie. Ostvorpommern und Uecker-Randow kritisieren ein Papier von Berliner Wissenschaftlern. Die fordern, bestimmte Gebiete nicht zu fördern.
Ostvorpommern/Uecker-Randow: In den Landkreisen Ostvorpommern und Uecker-Randow sorgt eine Studie des „Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung“ für Verärgerung. Eine der Kernaussagen des umstrittenen Papiers lautet, es mache keinen Sinn, ostdeutsche Regionen mit erheblichen Bevölkerungsschwund noch weiter zu fördern.Diesen Regionen müsse gesagt werden, dass die „grundgesetzlich festgelegte Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse“ nicht mehr gewährleistet werden könne. Ostvorpommerns Landrätin Barbara Syrbe lässt kein gutes Haar an der Studie. „Das können sich nur Großstadt-Wissenschaftler ausgedacht haben“, sagte sie gestern. Der Sprecher des Uecker-Randow-Kreises, Achim Froitzheim, kritisierte, die Macher der Studie würden sogar die grundgesetzlich garantierte Freizügigkeit in Frage stellen. Zudem habe der Auftraggeber, das Bundesverkehrsministerium, offenbar weiche Knie bekommen und einen „Beipackzettel“ geschrieben. Darin werde darauf hingewiesen, dass es aus wissenschaftlicher Sicht rational erscheine, bestimmte Regionen nicht weiter zu fördern, derartige Vorschläge aber für die Bundesregierung „absolut inakzeptabel“ seien. „Außerdem können durch die Aussagen der Berliner Wissenschaftler diejenigen demotiviert werden, die hier bleiben und weiter etwas aufbauen wollen“, erklärte Froitzheim. Syrbe betonte, sie stimme mit dem Uecker-Randow-Kreis vollkommen überein, dass es „unerträglich“ sei, wenn die Berliner Wissenschaftler von verlorenen Landschaften sprechen. In beiden Kreisen werde dagegen mit der Modell-Region und anderen laufenden Projekten versucht, der Abwanderung junger Menschen entgegenzuwirken, in dem ihnen Perspektiven eröffnet werden. So etwas gehe natürlich nicht, wenn man ganze Ortschaften als verloren bezeichnen und aufgeben würde. In der Studie hingegen wird den von Abwanderung betroffenen Regionen lediglich noch „eine angemessene Grundversorgung zugestanden“. Dazu zählen Notfallrettung innerhalb einer bestimmten Frist und die hausärztliche Versorgung. Zudem müssten Ordnungskräfte diese Regionen in angemessener Zeit erreichen können. Andere Versuche, die Folgen der demographischen Entwicklung etwa durch die „vorauseilende Entwicklung von Gewerbeparks zu berichtigen“ seien gescheitert. Oft würde „neues Handeln“ an der bestehenden Schrumpfung vorbei organisiert.
Hartmut Zarnekow
www.nordkurier.de
Ostvorpommern/Uecker-Randow: In den Landkreisen Ostvorpommern und Uecker-Randow sorgt eine Studie des „Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung“ für Verärgerung. Eine der Kernaussagen des umstrittenen Papiers lautet, es mache keinen Sinn, ostdeutsche Regionen mit erheblichen Bevölkerungsschwund noch weiter zu fördern.Diesen Regionen müsse gesagt werden, dass die „grundgesetzlich festgelegte Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse“ nicht mehr gewährleistet werden könne. Ostvorpommerns Landrätin Barbara Syrbe lässt kein gutes Haar an der Studie. „Das können sich nur Großstadt-Wissenschaftler ausgedacht haben“, sagte sie gestern. Der Sprecher des Uecker-Randow-Kreises, Achim Froitzheim, kritisierte, die Macher der Studie würden sogar die grundgesetzlich garantierte Freizügigkeit in Frage stellen. Zudem habe der Auftraggeber, das Bundesverkehrsministerium, offenbar weiche Knie bekommen und einen „Beipackzettel“ geschrieben. Darin werde darauf hingewiesen, dass es aus wissenschaftlicher Sicht rational erscheine, bestimmte Regionen nicht weiter zu fördern, derartige Vorschläge aber für die Bundesregierung „absolut inakzeptabel“ seien. „Außerdem können durch die Aussagen der Berliner Wissenschaftler diejenigen demotiviert werden, die hier bleiben und weiter etwas aufbauen wollen“, erklärte Froitzheim. Syrbe betonte, sie stimme mit dem Uecker-Randow-Kreis vollkommen überein, dass es „unerträglich“ sei, wenn die Berliner Wissenschaftler von verlorenen Landschaften sprechen. In beiden Kreisen werde dagegen mit der Modell-Region und anderen laufenden Projekten versucht, der Abwanderung junger Menschen entgegenzuwirken, in dem ihnen Perspektiven eröffnet werden. So etwas gehe natürlich nicht, wenn man ganze Ortschaften als verloren bezeichnen und aufgeben würde. In der Studie hingegen wird den von Abwanderung betroffenen Regionen lediglich noch „eine angemessene Grundversorgung zugestanden“. Dazu zählen Notfallrettung innerhalb einer bestimmten Frist und die hausärztliche Versorgung. Zudem müssten Ordnungskräfte diese Regionen in angemessener Zeit erreichen können. Andere Versuche, die Folgen der demographischen Entwicklung etwa durch die „vorauseilende Entwicklung von Gewerbeparks zu berichtigen“ seien gescheitert. Oft würde „neues Handeln“ an der bestehenden Schrumpfung vorbei organisiert.
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