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Freitag, 17. Juli 2009

Einbaumfund am Tollense-Ufer

Altentreptow (ddp). Forscher haben in einem Flusstal bei Altentreptow einen mehrere Hundert Jahre alten Einbaum entdeckt. Das bereits in drei Einzelteile zerbrochene Bootswrack sei im Mai von Tauchern im flachen Uferbereich der Tollense freigelegt worden, sagte gestern MVs Chefarchäologe Detlef Jantzen. Eines der Einbaum-Fragmente, das vom Fundort abzutreiben drohte, sei inzwischen von Unterwasserarchäologen geborgen und in einem gesicherten See zwischengelagert worden. Es sei geplant, den kompletten, etwa 4,5 Meter langen Fund in einer Wasserwanne im Landesamt für Kultur und Denkmalpflege einzulagern. Im Unterschied zu den vor sieben Jahren in Stralsund entdeckten und anschließend in Schwerin verrotteten bis zu 7000 Jahre alten Einbäumen sei das in der Tollense gefundene Boot deutlich jünger, sagte Jantzen. Eine genaue Altersuntersuchung stehe jedoch noch aus. Erst im vergangenen Jahr hatten Archäologen flussabwärts vom Fundort des Einbaums ein bronzezeitliches Schlachtfeld entdeckt. Am Ufer der Tollense hatten sie etwa 1300 Knochenreste von mindestens 50 Menschen freigelegt. Zudem wurden aus dem morastigen Flusssumpf Reste von mehr als 3000 Jahre alten Kampfwaffen wie Pfeilspitzen, ein Holzknüppel und eine Holzkeule geborgen. Experten werten dies als den Nachweis des ersten bronzezeitlichen Kampfplatzes Mitteleuropas. Erst im Frühjahr dieses Jahres war bekannt geworden, dass bedeutende Steinzeitboote im Schweriner Depot wegen unterbliebener Konservierung verrottet sind. webadress www.nordkurier.de

Mittwoch, 15. Juli 2009

Unterwasserarchäologen bergen Funde

taucher

Kettenkugel freigelegt - Arbeiten dienen Pipelinebau
Bei der Bergung eines vor 300 Jahren vor Rügen versenkten Seglers haben Forschungstaucher einen ersten überraschenden Fund geborgen. Zwischen den freigelegten Ballaststeinen sei in vier Meter Tiefe eine sogenannte Kettenkugel entdeckt worden, sagte die Leiterin des Taucherteams Jana Heinze am Mittwoch. Dabei handle es sich um zwei, mit einer Kette miteinander verbundene Eisenkugeln. Die seinerzeit von Kanonen abgefeuerten Geschosse hätten sich in der Takelage feindlicher Schiffe verfangen und sie somit außer Gefecht gesetzt. Der Fund könnte darauf hindeuten, dass das zu einer Wrackkette aus dem Nordischen Krieg gehörende Wrack einst militärischen Zwecken gedient habe, sagte Jens-Peter Schmidt vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege. «Wir hoffen, dass wir durch Untersuchungen im Umfeld des etwa neun Meter langen Wracks weitere Aufschlüsse über das um 1685 gebaute Schiff erhalten werden.»Spezialtaucher sollen in den nächsten drei Tagen unter Aufsicht von Bodendenkmalpflegern das komplette, jedoch stark beschädigte Schiffswrack zerlegen und in Einzelteilen heben. Es ist Bestandteil einer bis heute erhalten gebliebenen Wrackkette, die 1715 von der schwedischen Marine zum Schutz vor dänischen Kriegsschiffen vor dem Eingang zum Greifswalder Bodden angelegt worden war. Dazu ließen die Offiziere damals etwa 20 requirierte Schiffe mit Steinen beladen und in einer 980 Meter langen Kette zwischen Thiessow und der Insel Ruden versenken. Nach dem Fund von Unterlagen im Stockholmer Reichsarchiv hatte der deutsche Luftbildarchäologe Otto Braasch 1995 bei einem Überflug des Seegebietes die Steinablagerungen im flachen Wasser wiederentdeckt. Aus der inzwischen unter Denkmalschutz stehenden Wrackkette wird nun ein besonders beschädigtes Schiff entnommen, um einen 60 Meter breiten Korridor für den Trassenbau der geplanten deutsch-russischen Ostseepipeline zu schaffen. Finanziert wird die mehrere Hunderttausend Euro kostende Bergung vom Planungs- und Betreiberkonsortium Nord Stream. Die Verlegung der insgesamt 1220 Kilometer langen Leitung nach Lubmin soll nach Plänen des Betreiberkonsortiums in einem Jahr beginnen. Die Wrackreste sollen nach Angaben des Landesamtes von deutschen und dänischen Experten zunächst in Thiessow untersucht und eingescannt werden. Nach einer dreidimensionalen Computerdarstellung sollen sie in einem stillgelegten Kiestagebau unter Wasser gelagert werden. Später ist eine Ausstellung im Museum für Unterwasserarchäologie in Sassnitz vorgesehen. Das im ehemaligen «Gläsernen Fährbahnhof» im Stadthafen befindliche Museum soll nach seiner Umgestaltung in städtischer Verantwortung ganzjährig geöffnet sein. quelle ddp

Mittwoch, 8. Juli 2009

Archäologen auf den Spuren der alten Stralsunder

Bevor auf Stralsunds historischem Boden gebaut wird, müssen die Archäologen ran. In den letzten Tagen geschah das am Apollonienmarkt.

Stralsund: Unermüdlich brummt der Bagger, schaufelt vorsichtig schwarze Erde zwischen alten Mauern hervor. Auf der Baustelle am Apollonienmarkt 15 sind die Archäologen am Werk. Altertumsforscher mit einem Bagger? Diesen Beruf stellt man sich doch gemeinhin mit Spachtel, Pinsel und Samthandschuhen vor. „Wir versuchen schnell an die tiefliegende Mittelalterschicht zu kommen“, sagt Renate Samariter, Archäologin beim Landesamt für Kultur und Denkmalpflege, während der Bagger beiseite räumt, womit nach dem letzten Krieg Keller und Hof verfüllt wurden. Ihr Kollege Karl Rausch lässt dennoch keine Baggerschaufel ungeprüft an sich vorbei. Mit einem Metalldetektor untersucht er den Aushub nach alten Schätzen. Der Bagger nähert sich der begehrten Mittelalterschicht. Unter schwerem schwarzen Boden liegt eine graue Schicht. „Da, Spuren eines Spaten“, erläutert Renate Samariter dem ungeübten Beobachter. „Die Stralsunder haben sich einst im Hof hinter dem Haus ihr Gemüse selbst gezogen.“ Wenn jetzt der Metalldetektor anschlägt, entsteht sofort Spannung. Tatsächlich werden die Schatzgräber fündig. Die Archäologin putzt etwas ab, dass wie ein schwarzer Knopf aussieht. Eine kleine Kupfermünze von 1776 zu drei Pfennig kommt unter dem Dreck zum Vorschein. Auch die mittelalterliche Gewandschnalle verrät erst nach dem Putzen, dass sie aus Messing besteht. Inzwischen kommt der Spaten zum Einsatz. Keramikscherben werden am Fuß der einstigen Treppe zum Hof gefunden. „Vielleicht lässt sich da etwas zusammensetzen“, will die Altertumsforscherin, den Fund später überprüfen. Nur so viel ist schon zu erkennen: „Vermutlich Steinzeug aus dem Rheinland.“ Eine Hoffnung keimt: „Vielleicht finden wir auf dem einstigen Hof auch noch die Latrine.“ Der Inhalt solcher Abfallgruben lässt die Archäologen wie in einem Buch in der Geschichte der Hansestadt lesen. Bei den Ausgrabungen auf dem Gelände des Rathausplatzes sind dabei vor zwei Jahren so gut erhaltene Fundstücke zu Tage gefördert worden, dass die Stralsunder sie derzeit in einer Ausstellung im Johanniskloster bewundern können. Doch die Hoffnungen werden enttäuscht. Die Latrine finden Archäologen nicht mehr. Die Ausgrabung, finanziert vom Bauherren, Fleischermeister Karlheinz Zahlmann, der hier das künftige Stammhaus seines Unternehmens errichtet, reicht nur soweit, wie sich die Baustelle des künftigen Wohn- und Geschäftshauses erstreckt. „Die Abfallgrube wurde praktischerweise an entferntester Stelle vom Wohnhaus eingerichtet“, weiß Renate Samariter. „Da kommen wir jetzt nicht mehr hin.“ Dennoch freut sie sich noch über den Fund eines Pilgerzeichens, das vermutlich aus Köln stammt und die Heilige Ursula zeigt. So rundet sich das Bild nach zwei Wochen Grabung ab. „Die ältesten Teile der Kellermauern stammen aus dem 14. Jahrhundert, die Funde vom Hof aus der Zeit zwischen 1280 und 1320“, sagt Renate Samariter und vermutet, dass die ältesten Hausbewohner am heutigen Apollonienmarkt 15 keine Handwerker, aber sehr religiöse Menschen waren.quelle JÖRG MATTERN webadress www.ostsee-zeitung.de